Barbie-Vorbilder: Dr. Antje Boetius (Deutschland)

Meeresforscherin und Mikrobiologin

Barbie

Dr. Antje Boetius

Antje Boetius ist eine renommierte Polar- und Tiefseeforscherin, die derzeit das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung leitet. Darüber hinaus ist sie Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen. Sie wurde 1967 in Frankfurt am Main geboren und studierte von 1986 bis 1992 Biologische Ozeanographie in Hamburg und San Diego. 1996 erlangte sie ihren Doktorgrad in Tiefseemikrobiologie.

Anschließend war Boetius an mehreren Meeresforschungsinstituten tätig und erweiterte ihre Expertise. Von 2003 bis 2008 gründete und leitete sie am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie eine Forschungsgruppe, die sich mit mikrobiellen Habitaten im Ozean beschäftigte. Seit 2008 steht sie an der Spitze der Helmholtz Max Planck Brückengruppe für Tiefsee-Ökologie und -Technologie.

Im Jahr 2009 wurde sie mit dem angesehenen Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ihren signifikanten Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung ausgezeichnet. Zudem wurde sie zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. Boetius war von 2010 bis 2016 Mitglied des deutschen Wissenschaftsrats und innerhalb dieser Zeit Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission. Sie ist Mitglied zahlreicher namhafter nationaler und internationaler Akademien und Organisationen.

Sie hat an mehr als 50 Expeditionen auf internationalen Forschungsschiffen teilgenommen. Ihre aktuelle Forschungsarbeit befasst sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Biogeochemie und Biodiversität des Arktischen Ozeans und anderer Tiefseegebiete. Ihr Beitrag zur wissenschaftlichen Gemeinschaft wurde in Form von renommierten Auszeichnungen anerkannt, darunter der ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats.

2011 schrieb Antje Boetius gemeinsam mit ihrem Vater, dem Autor Henning Boetius, das umfangreiche populärwissenschaftliche Buch „Das dunkle Paradies“, in dem die Mysterien der Tiefsee beleuchtet werden. Ihr wurden zudem Ehrungen wie der Deutsche Umweltpreis (2018) und das Bundesverdienstkreuz (2019) zuteil.

Als Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und verschiedener weiterer nationaler und internationaler Akademien ist Boetius aktiv durch Vorlesungen und Medienauftritte am öffentlichen Diskurs beteiligt. Sie ist außergewöhnlich talentiert darin, die Bedeutsamkeit der Forschung für die Gesellschaft zu kommunizieren, was ihr zahlreiche Auszeichnungen eingebracht hat. Dazu zählen der Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis 2022 vom Stifterverband. Darüber hinaus arbeitet sie mit Vertretern aus Kunst, Theater, Film und Musik zusammen, um die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur zu ergründen.