So bekommst du dein Kind dazu, Anweisungen zu befolgen – und das solltest du eher nicht tun

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Bist du frustriert, dass dein Kind keine Anweisungen befolgt?

Es kann sich möglicherweise so anfühlen, als würden sie es absichtlich tun oder es persönlich gegen dich richten, aber als Expertin für Kindesentwicklung kann ich dir versichern, dass das oftmals nicht der Fall ist.

Es hilft, daran zu denken, dass das Befolgen von Anweisungen für Vorschulkinder nicht so natürlich ist wie für Erwachsene. Das Befolgen von Anweisungen erfordert, dass kleine Köpfe mehrere große Schritte unternehmen: Sie müssen verstehen, was gefragt wird, sich daran erinnern und dann herausfinden, wie sie es umsetzen können. Im Laufe eines Tages werden so viele große und kleine Anweisungen an sie gegeben... das kann ziemlich überwältigend sein!

Hier kommst du ins Spiel. Behalte im Kopf, dass das Befolgen von Anweisungen nur ein weiterer Baustein bei der Gesamtentwicklung deines Kindes ist. Mit ein wenig Zeit und einfachen Strategien (sowie viel Übung) kann dein Kind schneller Anweisungen befolgen, als du denkst.

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Warum ist das Befolgen von Anweisungen so wichtig?

Wir alle befolgen jeden Tag Anweisungen. So bleiben wir in Sicherheit, lernen dabei neue Dinge und bewältigen unsere täglichen Aktivitäten. Aus diesen Gründen kann das Befolgen von Anweisungen unter anderem für Vorschulkinder relevant sein:

Zur Sicherheit
Das Befolgen von Anweisungen hilft Kindern dabei, sicher durch den Alltag zu kommen, indem sie der Gefahr aus dem Weg gehen, zum Beispiel auf Parkplätzen, in der Umgebung von Schwimmbecken, in einem Geschäft usw.

Um für die Schule gewappnet zu sein
Die Schule steckt voller neuer Erwartungen an Kinder, die möglicherweise anders aussehen, als sie es von zu Hause gewöhnt sind. „Wie meinst du das, dass wir mit unseren Snacks bis zum Mittagessen warten müssen?“

Für Selbstvertrauen und Unabhängigkeit
Das Befolgen von Anweisungen kann das Selbstvertrauen und die Unabhängigkeit deines Kindes stärken, wenn es beginnt, sich an die Anweisungen zu erinnern und Dinge selbst auszuprobieren, wie das Zähneputzen, das Anziehen, usw.

Hier kommen einige einfache Tipps, wie dein Kind erfolgreich durchstartet:

1. Begib dich auf Augenhöhe

Begib dich auf Augenhöhe deines Kindes und versuche dabei, konkurrierende Ablenkungen zu begrenzen, z.B. indem du das Spielzeug, mit dem sie spielen, festhältst, bis du mit den Anweisungen fertig bist. Bitte hier dein Kind zuerst etwas Lustiges zu tun, wie zum Beispiel: "Reibe deinen Bauch, wenn du mich hören kannst!" und folge dann mit: "Großartig! Jetzt waschen wir unsere Hände, um die Keime vom Spielen vor dem Essen loszuwerden".

2. Gib häppchenweise genaue Anweisungen

"Räum dein Zimmer auf!" kann oftmals zu grob ausgedrückt und überwältigend sein. Sei konkret und unterteile die Aufgaben: "Leg die Bausteine in die lila Kiste". Dadurch wirken größere Aufgaben leichter zu bewältigen und du kannst öfter die Hörfähigkeiten deines Kindes anerkennen.

3. Geh es langsam an

Gib Anweisungen so langsam wie möglich, damit dein Kind Zeit hat, zu verstehen, was gefragt wird. Dann gib ihm Zeit, diese Anweisungen zu befolgen. Widerstehe der Versuchung, einzugreifen und Dinge für dein Kind zu erledigen oder dich ständig zu wiederholen. Plane zusätzliche Zeit ein, damit du nicht gestresst darauf wartest, dass bspw. die Jacke gefunden und die Schuhe (endlich!) zugeschnürt sind.

4. Erkenne es an, wenn Kinder Anweisungen befolgen (und wenn sie es nicht tun)

Vorschulkinder lieben Lob! Wenn dein Kind eine Anweisung befolgt, sag: "Ich habe gesehen, wie schnell du deine Spielsachen weggeräumt und deine Hände gewaschen hast! Jetzt bist du bereit für das Abendessen!". Wenn dein Kind nicht zuhört, versuche zu erklären, warum die gegebene Anweisung wichtig ist. Erkläre dabei zum Beispiel, dass es wichtig ist, Bakterien auf der Hand vor dem Essen abzuwaschen, da man dadurch gesund bleibt.

Überraschende Tipps, wie du dein Kind dazu bekommst, Anweisungen zu befolgen

Hier sind ein paar weitere Strategien, die du nutzen kannst:

1. Mache ein Spiel daraus.

Mache die Aktivität, zu der du deinem Kind Anweisungen gibst, zu einem lustigen Spiel. Sage: „Ich frage mich, wie schnell du dich heute anziehen kannst. 1, 2, 3 …“

2. Gib ihm zu verstehen, wenn es keine Wahl hat …

Wenn du fragst: "Bist du bereit, ins Auto zu steigen?" hört dein Kind, dass es eine Wahl hat, wohingegen du ihm eigentlich sagen möchtest, dass es an der Zeit ist, ins Auto einzusteigen. Ein Kind kann verwirrt werden, wenn seine Wahl nicht respektiert wird und könnte zukünftig weniger motiviert sein, Entscheidungen zu treffen. Wenn es keine Wahl gibt, sag deinem Kind ganz einfach: "Wir steigen jetzt ins Auto ein".

3. Stärke jedoch die Entscheidungsmöglichkeiten deines Kindes, wenn möglich

Wenn es möglich ist, versuche deinem Kind eine Entscheidungsmöglichkeit zu geben, um es zu stärken. Um das obige Beispiel erneut aufzugreifen, könntest du deinem Kind die Wahl lassen, welches Spielzeug es mitbringen möchte oder welches Lied im Auto laufen soll, sobald es eingestiegen ist. Du gibst ihm Anweisungen, hilfst ihm jedoch auch das Gefühl zu haben, dass es die Kontrolle hat (wenn du eigentlich die Fäden ziehst).

Eine zeitliche Übersicht, wann Kinder lernen, Anweisungen zu befolgen

Im Folgenden findest du eine allgemeine Übersicht, was du mehr oder weniger von deinem Kind erwarten kannst. Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich, aber falls du Bedenken hast, was die Entwicklung deines Kindes angeht, wende dich bitte an deinen Kinderarzt.

7–12 Monate alt

  • Reagiert auf einfache Bitten durch Gesten (z. B. wenn ein Betreuer auf einen Knopf deutet, der gedrückt werden soll).
  • Befolgt eine einfache Anweisung, die aus nur einem Schritt, Gesten und verbalen Hinweisen besteht (z. B. wenn ein Betreuer auf einen Becher deutet und „Bring mir bitte den Becher.“ sagt).
  • Weiß, was „nein“ bedeutet und reagiert darauf.

9–24 Monate alt

  • Reagiert auf einfache mündliche Anweisungen.
  • Zieht Schlüsse daraus, was als Nächstes getan werden muss, wenn ihm Anweisungen gegeben werden (geht beispielsweise zum Waschbecken, wenn es „Hände waschen“ hört).
  • Befolgt Anweisungen, die aus zwei zusammengehörigen Schritten bestehen (z. B. „Setz dich hin und iss einen Snack.“).

20–24 Monate alt

  • Befolgt Anweisungen, die aus zwei nicht zusammengehörigen Schritten bestehen (z. B. „Räume die Bausteine in die Kiste und such dir ein Buch aus.“).

2,5–3,5 Jahre alt

  • Übergibt Gegenstände nach Aufforderung anhand des Namens oder der Funktion.
  • Befolgt Anweisungen, die aus drei zusammengehörigen oder nicht zusammengehörigen Schritten bestehen.

3,5–5 Jahre alt

  • Befolgt vier einfache aufeinanderfolgende Anweisungen hintereinander.
  • Befolgt Regeln.

Aktivitäten können das Befolgen von Anweisungen unterhaltsam machen.

Klassische Spiele wie "Ich sehe was, was du nicht siehst", "Rotes Licht, Grünes Licht" und "Simon sagt" bieten jede Menge Spaß und sind ein absoluter Geheimtipp, wenn es darum geht, deinem Kind das Befolgen von Anweisungen beizubringen, ohne dass sie es überhaupt merken! Einfache sportliche Aktivitäten wie einen Fußball ins Tor schießen oder Ballwerfen sind ebenfalls spaßige Möglichkeiten, das Befolgen von Anweisungen zu üben. Noch besser ist es aber, wenn du dein Kind dazu bringst, sich ein Spiel mit Anweisungen auszudenken, welches die Erwachsenen dieses Mal befolgen müssen.

Check-in für Eltern

Wie geht es dir?

Ich weiß es ist nicht ganz einfach, wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind nicht zuhört. Atme tief durch. Dein Kind versucht dir in aller Wahrscheinlichkeit nicht mit Absicht wehzutun. Denke daran, dass in dem Alter so viel in ihren Köpfen passiert. Es könnte abgelenkt, müde oder hungrig sein oder vielleicht ist heute auch einfach nur der Himmel zu blau! Wir alle können ab und zu schwierige Tage haben. Außerdem gilt zu beachten, dass Vorschulkinder nur ein sehr eingeschränktes Zeitgefühl haben. Etwas, das für dich dringend erscheint, muss sich für dein Kind nicht unbedingt genauso anfühlen. Versuche einfach, die Dinge in Perspektive zu behalten und es nicht zu persönlich zu nehmen. Bleib ruhig, konsequent und behalte dabei immer einen kühlen Kopf. Dein Kind wird es mit der Zeit verstehen!

Mit einem Lächeln zum nächsten Meilenstein

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