Wie du deinen Kleinen helfen kannst, ihre GROßEN Emotionen zu bewältigen
Falls du das gerade liest, erstmal herzlich Willkommen! Du bist hier genau richtig und wir können das gemeinsam überstehen. (Atme nun einmal tief ein und aus!).
Dein Kleines durchlebt gerade starke Emotionen, vielleicht sogar kleine Wutanfälle. Es kann sich manchmal so anfühlen, als ob die Bewältigung dieser Aspekte des Elternseins so herausfordernd und zuweilen einsam ist! Ich stecke selbst mittendrin und wenn ich mich neu ausrichten oder meinen eigenen Kopf freibekommen muss, dann benötige ich wirklich praktische und leicht anwendbare Erziehungswerkzeuge, an die ich mich schnell erinnern kann, wenn ich durch schwierige Momente mit Wutanfällen als Elternteil navigiere.
Hier sind meine erprobten und bewährten Tipps, auf die ich immer zurückgreife – und ich hoffe, du kannst diese auch für dich nutzen!
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Wege aus dem Wutanfall: So kannst du dein Kind unterstützen
Für den Moment kann es sich ziemlich überwältigend anfühlen mit einem Wutanfall umzugehen. Diese leicht zu merkenden Tipps haben mich mehr als einmal gerettet, sowohl in meinem Leben als Mutter als auch beruflich, wenn ich mit Kindern in unserem Fisher-Price Play Lab arbeite.
1. „Ich höre dich“
Wenn du allein diese 3 magischen Worte sagst, wirkt es bestätigend für Kinder. Oft möchten sie einfach gehört werden, besonders im Eifer des Gefechts! Diese Erinnerung hilft ihnen sofort zu erkennen, dass sie tatsächlich gehört werden. Manchmal hilft allein dieses Wissen, schon beruhigend und besänftigend.
2. Tief Luft holen
Dies ist oft eine praktische Methode, die ich aus dem Ärmel zaubere, sowohl für meine Tochter als auch für mich. Wenn ich tief durchatme, erinnere ich mich laut daran, dass tiefes Atmen mir hilft, mich zu beruhigen. Ich atme langsam ein und aus. Es hat ein paar Mal gedauert, bis meine Tochter mitgemacht hat, doch mittlerweile machen wir diese Übung gemeinsam. Dies hilft ihr, aus dem Kampf- oder Fluchtmodus herauszukommen und bringt uns beide in die beste Verfassung, um uns zu erholen und wieder eine Verbindung herzustellen.
3. Eine Umarmung oder Kuscheln anbieten!
Kinder orientieren sich stark an ihrer sensorischen Wahrnehmung, und dabei kann das Gefühl einer Umarmung ein tröstendes und beruhigendes Erlebnis sein. Das, in Kombination mit der Liebe, die dein Kind für dich empfindet, ist vielleicht genau das Richtige, was dein Kind braucht, um Körper und Geist zu beruhigen.
4. Zähl einfach immer weiter
Dies ist ein universeller Tipp, der bei Babys, Kleinkindern, Vorschulkindern und sogar Eltern funktionieren kann! Das Zählen ist rhythmisch und beruhigend, besonders wenn es in einer leisen und ruhigen Tonlage erfolgt. Der Rhythmus und die Vorhersehbarkeit dessen, was als Nächstes kommt, kann besonders beruhigend für 4- und 5-Jährige sein, da sie in dem Alter sind, in dem das Zählenlernen so faszinierend für sie ist. Für mich klingt das in etwa so: "Ich fühle mich gerade wirklich überwältigt, manchmal hilft mir das Zählen, mich zu besser zu fühlen. Ich werde jetzt anfangen zu zählen, um mich zu beruhigen". Hierbei ist die Tonlage entscheidend - denke an einen leisen, beruhigenden und rhythmischen Ton, fast so, als würdest du dein Kind in einen Zustand der Ruhe versetzen. Probiere es einfach einmal aus!
1. Benenne deine Emotionen und denke laut im Alltag - so oft du kannst und immer wieder!
Als Erwachsene verarbeiten wir in Höchstgeschwindigkeit eine Vielzahl von Emotionen gleichzeitig – und bemerken es noch nicht einmal. Diese Fähigkeit haben wir uns durch Erfahrungen angeeignet und immer wieder geübt. Rate mal, wer daran immer noch arbeitet? Richtig, dein Kind. Wenn du auf eine natürliche, gesunde Weise deine Gefühle und Emotionen schilderst, gibst du deinen Kindern die sprachlichen Mittel, mit denen sie arbeiten können, wenn sie dann selbst vor emotionalen Herausforderungen stehen. Indem du ihnen den Weg weist, ermutigst du sie, es selbst auch zu versuchen.
Beginne ganz einfach: „Ich bin gerade traurig. Ich bin so enttäuscht. Ich wollte spazieren gehen, aber es regnet“. Oder versuche es mit ... „Ich freue mich schon so darauf, nachher rauszugehen. Draußen ist es so schön, und die Sonne macht mich immer glücklich“.
Die bewusste Entscheidung deine eigenen Emotionen im Laufe des Tages zu benennen (und nicht nur auf die deines Kindes zu achten) ermöglicht Kindern ein Verständnis für das Konzept von Emotionen im täglichen Kontext. Dies ist eine Fähigkeit, die sie erlernen müssen, bevor sie verstehen, wie sie ihre eigenen starken Gefühle verarbeiten können! Das funktioniert aber leider nicht „schnell nebenbei“, denke hier langfristig. Aus meiner Erfahrung lohnt es sich definitiv und hat langfristige Vorteile, von denen alle in den kommenden Jahren profitieren!
2. Bitte dein Kind um Rat
Dieser Tipp richtet sich eher an ältere Kinder, insbesondere wenn sie sich auf die Grundschuljahre vorbereiten. Ich habe vor ein paar Jahren damit begonnen, es mit meinem Sohn zu praktizieren, als er etwa 4 Jahre alt war, und es hat uns wirklich geholfen, eine gemeinsame Sprache zu teilen und uns Gelegenheiten zu bieten, in Bezug auf Emotionen miteinander in Verbindung zu treten.
Das kann sehr einfach sein und hört sich in etwa so an wie …
„Ich fühle mich so schläfrig nach dem Essen, ein bisschen müde bin ich auch! Was meinst du, was sollte ich jetzt machen?“
Dieser Ratschlag ist eine Win-Win-Situation, die oft einige Familienlacher hervorruft und gleichzeitig deinem Vorschulkind das Gefühl gibt, in der Erwachsenenwelt hilfreich zu sein. Denkt daran: Kinder leben im Grunde genommen den ganzen Tag nach dem Zeitplan anderer. Es ist eine unterhaltsame Möglichkeit, sie zu stärken, über Gefühle zu sprechen und eure Beziehung gemeinsam zu stärken. Wenn du sie um ihren Expertenrat bittest, könntest du sogar etwas Neues von ihnen lernen!
Bewusstsein für Emotionen: Die einzelnen Entwicklungsschritte
Hier findest du eine Auflistung, in welchem Alter bzw. welcher Entwicklungsphase dich welche Meilensteine erwarten können.
Ab 16 Monaten: Erstes Verstehen von Emotionen.
Ab 24 Monaten: Beginnt, Emotionen auf verschiedene Weise (durch Geräusche, Gesten oder Worte) auszudrücken.
Ab 24 Monaten: Emotionen werden leichter bei anderen erkannt, beispielsweise in einem Buch (das fühlt sich für Kinder sicherer an).
Ab 24 Monaten: Beginnt, die Emotionen anderer in Worten zu beschreiben.
Ab 31 Monaten: Beginnt zu verstehen, warum Emotionen entstehen.
Ab 36 Monaten: Beginnt, eigene Gefühle mit Worten zu beschreiben.
Abschluss
Etwas, das ich immer mit Familien teile, mit denen wir arbeiten, und immer wieder sage, ist: Versucht, in diesem Alter mit verschiedenen Methoden zu arbeiten. Dein Kind wächst und verändert sich jeden Tag, und manchmal funktioniert eine Kombination von Dingen einfach am besten! Deshalb habe ich hier einige unerwartete Tipps angeboten, die ich selbst benutze, und sie können sogar kombiniert oder angepasst werden, um den Bedürfnissen deines kleinen Schatzes genau dort gerecht zu werden, wo sie gerade sind. Ich drücke dir die Daumen und möchte, dass du weißt, dass du einen großartigen Job machst!
Psychische Gesundheit: Wie geht es dir selbst?
Und nun zu dir! Ja genau - zu dir. Lass uns eine kurze Pause einlegen.
Wie geht es dir? Atme tief ein und stelle dir die Frage: Wie fühlst DU dich gerade? Stelle dich bewusst diesen Gedanken, aber erinnere dich dabei daran, dass alles für euch beide eine ganz neue Erfahrung ist. Ihr beide lernt, wachst und verändert euch jeden einzelnen Tag!
Es ist keine leichte Aufgabe, sich im Leben (und in Wutanfällen) zurechtzufinden, aber du machst es ganz toll. Mach weiter! 💪💪🏻💪🏼💪🏽💪🏾💪🏿
Mit einem Lächeln zum nächsten Meilenstein
Für glückliche Eltern. Wir bei Fisher-Price wollen dir helfen, kleine Fortschritte zu feiern und dabei entspannt und positiv zu bleiben. Seit über 90 Jahren begleiten wir Familien mit unserer Produktexpertise und wissen, dass Kinder sich am Besten und natürlichsten entwickeln wenn sie dabei Spaß haben.
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