Rollenspiele: So regst du die Fantasie deines Kleinkinds an
Wenn dein Kind älter wird, beginnt es in seiner Fantasie damit, die Welt zu verstehen, wie alles funktioniert und welche Rolle Erwachsene einnehmen können. Vom Brabbeln in ein Spielzeugtelefon bis hin zum „Kochen“ des Abendessens in der Spielzeugküche tragen Rollenspiele dazu bei, dass dein Kind lernt, wie die echte Welt funktioniert und wie es möglicherweise dort hineinpasst.
Als Expertin für frühkindliche Entwicklung und Mutter zweier Kinder habe ich tonnenweise Vielfliegermeilen in die Welt der Fantasie gesammelt. Falls es aber schon eine Weile her ist, dass du dort warst, habe ich einige Ratschläge dazu, was du erwarten kannst, wenn dein Kind älter wird, sowie einige Tipps, wie du seine Fantasie anregen kannst.
Keine Zeit zum Lesen? Schau dieses Video an.
Warum sind Rollenspiele wichtig?
Durch Rollenspiele können Kleinkinder die Welt um sie herum und die Wunder ihrer Fantasie entdecken und sich dabei wohlfühlen. Sie können ein Bauer bei der Ernte sein, ein Tierarzt, der sich um ihre Plüschtiere kümmert, oder ein Rennfahrer, der das große Rennen gewinnt. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt!
Beim Beschreiben dessen, was bei seinem Rollenspiel passiert, entwickelt dein Kleinkind wichtige sprachliche Fähigkeiten, durch die es sprechen und verstehen lernt und Wörter aussagekräftig verwenden kann.
Wenn dein Kind mit anderen Kindern spielt, entwickelt es seine sprachlichen Fähigkeiten weiter und erwirbt zudem soziale Fähigkeiten sowie Fähigkeiten zur Problemlösung. Ob Kinder eine Festung bauen oder die Rollen im Vater-Mutter-Kind-Spiel verteilen: Im gemeinsamen Spiel lernen sie, Kompromisse zu schließen, zu verhandeln und zu teilen.
Beim Rollenspiel werden außerdem Selbstregulierung und wichtige Gefühle gefördert. Kinder, die Wrestling-Kämpfe nachspielen oder vorgeben, Haie und Fische zu sein, erlernen Impulskontrolle und wie sie Grenzen setzen und diese respektieren.
Am wichtigsten ist es jedoch, dass dein Kind Sinn und Zweck durch Rollenspiele kennenlernt, sodass es Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufbauen kann. Wenn es ihm gelingt, eine Kochmütze aufzusetzen und dir den besten Geburtstagskuchen zu backen, was könnte dann noch alles möglich sein?
Einfache Tipps für Rollenspiele
Bist du bereit? Hier kommen einige einfache Tipps und Tricks, die deinem Kleinkind dabei helfen, sich ins Rollenspiel hineinzufinden.
1. Nutze Spielzeugfiguren, um ein großes oder neues Ereignis zu „üben“,
das dein Kleinkind erlebt, z. B. einen Ausflug oder den Beginn in der Kita oder einen Kitawechsel. Spielen und üben wird ihm dabei helfen, sich mit dem neuen Ereignis vertraut zu machen, sodass dieses weniger furchterregend ist.
2. Biete Einstiegshilfen,
um seine Fantasie anzuregen, beispielsweise: „Ist dein Teddy hungrig? Will er auch Apfelschnitze haben?“
3. Bring dein Kind auf Erfolgsspur!
Kleinkinder können direkt in Rollenspiele eintauchen, wenn das Spielzeug, das sie nutzen, zu dieser Art des Spielens einlädt, z. B. interaktive Spielsets oder Spielzeugversionen aus der Erwachsenenwelt.
4. Spiele mit ihm:
Erweitere die Rollenspielfähigkeiten deines Kleinkinds, indem du neue, komplexere Geschichten voller Emotionen, Sprache und lustiger Gegenstände einbringst. Zum Beispiel könnt ihr drinnen „zelten gehen“, indem ihr zusammen ein Zelt aufbaut. Danach könnt ihr Marshmallows „rösten“ an einem gemütlichen, unechten Feuer.
Überraschende Tipps:
Wie sich Rollenspiele weiterentwickeln
Das erste Mal wirst du das fantasievolle Spielen deines Kindes im Alter von 9 bis 12 Monaten bemerken. Dieses dreht sich um einfache Handlungen wie das Tippen seiner kleinen Hände auf einem Spielzeug-Laptop oder um das Wiegen eines Babypuppe.
Gewöhnlich gehen Kleinkinder im Alter von etwa 2 Jahren zu Rollenspielen über. Dann wirst du erleben, wie sie bekannte Szenen und Rollen nachspielen, die sie bei Menschen im echten Leben gesehen haben. Das kann zum Beispiel das Kümmern um ein Baby oder die Untersuchung eines Patienten durch einen Arzt sein.
Eine zeitliche Übersicht zu Rollenspielen von Kleinkindern
Jedes Kind entwickelt sich in seiner eigenen Geschwindigkeit. Die folgende Zeitleiste ist lediglich ein allgemeiner Überblick.
12 bis 18 Monate Spielt einfache Handlung nach, die es bei Erwachsenen gesehen hat.
12 bis 18 Monate Nutzt Gegenstände beim Spielen auf realistische Weise, beispielsweise bei einem „Anruf“ auf seinem Spielzeugtelefon.
16 bis 24 Monate Nutzt Gegenstände beim Spielen auf unerwartete Weise, beispielsweise eine Banane, die als Telefon dient.
24 bis 30 Monate Führt thematische Rollenspiele mit mehreren Gegenständen und Handlungen durch.
24 bis 36 Monate Stellt sich selbst als andere Dinge oder Menschen während des Spielens vor.
30 bis 36 Monate Spielt Rollenspiele mit dir und anderen Personen, in denen die Geschichten Sinn ergeben.
Check-in für Eltern
Wie geht es dir?
Behalte immer im Kopf, dass es keine falsche Spielweise bei Rollenspielen gibt. Dein Kind findet möglicherweise heraus, wie die echte Welt funktioniert, aber das heißt nicht, dass schon alles perfekt ist. Wenn es also Fußballbäume auf seinem imaginären Bauernhof pflanzen will, sage ich: Warum nicht einfach Hilfe bei der Ernte anbieten?
Und falls du nicht ohnehin schon das heutige Tagesgericht deines kleinen Kochs, Pizza mit Erdnussbutter und Brokkoli, zu Abend isst, wirst du das bestimmt bald tun. Eventuell ist es sogar der leckerste süße Moment deines Tages.
Mit einem Lächeln zum nächsten Meilenstein
Für glückliche Eltern. Wir bei Fisher-Price wollen dir helfen, kleine Fortschritte zu feiern und dabei entspannt und positiv zu bleiben. Seit über 90 Jahren begleiten wir Familien mit unserer Produktexpertise und wissen, dass Kinder sich am Besten und natürlichsten entwickeln wenn sie dabei Spaß haben.
Mehr erfahren